Vom "Gasthaus Zur Krone" zur Schießsportanlage "Hinter der Eichhecke"

Die Mitgliederzahl des Schützenvereins war mittlerweile auf 80 Mitglieder angewachsen - das Interesse am Kleinkaliberschießen entstand fast zwangsläufig. Und der historische Boden lockte. Die Standanlagen waren nach dem Krieg zerstört worden, doch der Erdwall, der als Kugelfang diente, war noch vorhanden. Mit Unterstützung der Waldinteressenten und der damaligen Gemeinde Ihringshausen konnte das erforderliche Gelände angepachtet werden. Und in Eigenleistung entstand an der Stelle des ehemaligen Schießstandes der Hahn'schen Fabrik für Optik und Mechanik ein neuer Kleinkaliber-Schießstand.

Da bei diesem Vorhaben der Wunsch oftmals Vater des Gedanken war, wurde damals teilweise zuerst gebaut und dann nach den Bestimmungen gefragt. So konnte es geschehen, dass die Schießanlage sicherheitstechnisch bereits verworfen war, bevor sie überhaupt fertiggestellt werden konnte. Eine kleine Anekdote aus dieser Zeit weiß zu berichten, dass die Begeisterung für den Schießstand so groß war, dass kurzerhand das ausrangierte „Badewärterhaus“ des Freibades an der Fulda aufgestellt und als Unterkunft und Schützenhaus hergerichtet wurde.

 

Doch Behördenauflagen und Sicherheitsbestimmungen konnten den Tatendrang der Schützen nicht stoppen. Es wurde eine ordnungsgemäße Planung eingeleitet und im Mai 1962 wurde der Architekt Braun beauftragt, die bau- und genehmigungsreife Zeichnung und einen Kostenvoranschlag zu erstellen. Es begann eine Arbeitsphase, die nahezu 9 Jahre dauerte: Von der Neuplanung, der Genehmigung, der Sicherstellung der Finanzierung und Beantragung von Zuschüssen bis hin zum Abriss der alten und dem Bau der neuen Schießsportanlage, die in reiner Eigenleistung der Vereinsmitglieder erbracht wurde. Eine Leistung, die zeigt, mit welcher Begeisterung, mit welchem Enthusiasmus die Schützen zu Werke gingen. Und eine Leistung der Führungsmannschaft, die es geschafft hat, dieses Feuer über die lange Zeit am Brennen zu halten.

Am 12. Juni 1971 war es dann so weit: Pünktlich zum 60-jährigen Vereinsjubiläum konnte die Einweihung des neu errichteten KK-Standes auf der Eichhecke gefeiert werden. Dort war ein Schützenhaus entstanden mit einem Gemeinschaftsraum, einem Luftgewehrstand mit vier Schießbahnen und einem Kleinkaliberstand mit drei Bahnen.

 

Im Gründungsjahr unserer heutigen Gemeinde Fuldatal war es der damalige Bürgermeister Fritz Sander, der die neue Sportanlage eröffnete. In seinem Grußwort betonte er, dass es schon immer der Wunsch der früheren Gemeinde Ihringshausen gewesen sei, am Rande des Sport-, Kultur- und Erholungszentrums der Gemeinde auf der Eichhecke auch ein Schützenhaus entstehen zu lassen, das allen Anforderungen gerecht werde. Dieser Wunsch habe sich nun für die Mitglieder des Schützenvereins erfüllt.

 

Nach der Einweihung der Schießsportanlage verlagerte sich das Vereinsgeschehen mehr und mehr von dem Vereinslokal „Zur Krone“ hinauf an die Eichhecke. Die Schießstände im Gasthaus wurden abgebaut. Der Saal stand nun uneingeschränkt seiner eigentlichen Funktion zur Verfügung. Und diese wurde auch von den Schützen in einer schönen Tradition immer wieder genutzt, denn alljährlich kehrten wir zurück zu unseren Ursprüngen und feierten unsere Königsfeier in unserem alten Vereinslokal. Erst nach dessen Schließung im Jahr 2009 mussten wir uns um ein anderes Domizil kümmern.

 

Die neu gestaltete Sportanlage auf der Eichhecke legte den Grundstein für die sportlichen Erfolge unserer aktiven Schützen in den 70er und 80er Jahren. Es wurden Einzel- und Mannschaftsmeisterschaften im Bereich des Kreises 11, des Gaues 1 Kurhessen und auch der Landesklasse – Region Nord – errungen, Pokalgewinne erkämpft und viele wichtige Wettkampfsiege errungen.

 

Auch die Damenwelt etablierte sich im Schützenwesen, so dass wir in den 70er und 80er Jahren mit erfolgreichen und ehrgeizigen Damenmannschaften im Kreis aufwarten konnten.

 

Und wiederum ließ sich der Tatendrang und die Begeisterung unserer Schützen nicht bremsen. Die vorhandenen vier Luftgewehrstände waren für die vielen aktiven Schützen, die unser Verein mittlerweile zählte, viel zu wenig. So wurde 1979 der Grundstein für einen weiteren Ausbau der vereinseigenen Schießsportanlage auf der Eichhecke gelegt: Der Anbau eines Luftgewehrschießstandes mit zehn Schießbahnen begann. Und in einer Rekordzeit – und wieder einmal ausnahmslos in Eigenhilfe der Schützen – konnte am 18. Januar 1980 der neu geschaffene Luftgewehrstand seiner Bestimmung übergeben und vom damaligen Bürgermeister Dieter Michel eingeweiht werden. Für alle aktiven und am Bau beteiligten Vereinsmitglieder wieder einmal ein stolzer Tag, denn das Geschaffene konnte sich sehen lassen.

 

Dabei hat unser Schützenverein auch von der großzügigen Unterstützung durch die kommunalen Körperschaften unserer Gemeinde Fuldatal, dem Landkreis Kassel und dem Land Hessen profitiert. Sowohl bei der Planung und Genehmigung als auch bei der Zuschussgewährung haben diese Gremien großzügige Hilfestellungen geleistet, denn bei einem Bauvolumen von ca. 100.000,00 DM wäre es trotz allen Fleißes und Gemeinschaftssinnes unserer Mitglieder nicht möglich gewesen, dieses Projekt in dieser Zeit erfolgreich umzusetzen.

 

Unser Erweiterungsbau hat in vielfältiger Weise Einfluss auf unser Vereinsleben genommen. Zum einen konnte das gesellige Vereinsleben wieder voll zu seinem Recht kommen, denn der Aufenthaltsraum war endlich für seinen eigentlichen Zweck frei geworden. Viele schöne Feste zu den verschiedensten Anlässen sind uns auch heute noch in guter Erinnerung.

 

Außerdem trieb uns unser neuer Luftgewehrstand auch sportlich sehr positiv an. Nicht nur der Trainingsbetrieb wurde aktiviert (und der Chronist kann sich an Zeiten erinnern, als Platzkarten zum Training verteilt werden mussten, so groß war der Andrang!). Es gelang in Folge des neuen Angebots, eine starke Jugendgruppe aufzubauen und für unseren Sport zu begeistern. Und wie schon in den 50er Jahren waren es die inzwischen älter Gewordenen unter der Leitung von Friedhelm Kiehl, die das Feuer der Begeisterung für den Schießsport an den Nachwuchs weitertrugen. Und schon nach kurzer Anlaufzeit führte diese Arbeit zu leistungsstarken Mannschaften. Zahlreiche Kreis-, Gau- und Rundenkampfmeisterschaften sowie Medaillenplätze bei den Hessischen Meisterschaften konnten in der Schüler-, Jugend und Juniorenklasse errungen werden. So z.B. eine Bronzemedaille in der Mannschaftswertung des Wettbewerbs Luftgewehr-3-Stellung durch die Jugendmannschaft. An dieser Stelle geht ein Wort des Dankes an unseren Schützenbruder und ehemaligen Vorstand Friedhelm Kiehl und seine Helfer, die damals eine schlagkräftige Truppe aufgebaut hatten.

 

In 1986 konnten wir unseren 75. Geburtstag gebührend feiern. Das Jubiläumsjahr sah uns sportlich so erfolgreich wie kaum jemals zuvor und auch danach. Unser Verein betrieb in 1986 7 Schützenmannschaften, 2 Damenmannschaften, 2 Herren-Alt-Mannschaften, 2 Juniorenmannschaften und 2 Jugendmannschaften in der Disziplin Luftgewehr. Darüber hinaus starteten wir mit 2 Schützenmannschaften und 1 Jugendmannschaft in der Luftpistolenklasse. Und bei den Wettbewerben mit dem Kleinkaliber waren wir mit weiteren 2 Schützenmannschaften, 2 Juniorenmannschaften und 1 Jugendmannschaft vertreten. Insgesamt beherbergte unser Schützenverein damals etwa 50 aktive Schützinnen und Schützen. Im Jubiläumsjahr zählten wir 163 Mitglieder.

 

Unser Jubiläum begingen wir auf historischem Boden – wie bereits 1961 zu unserem 50. Jubiläum konnten wir auf dem Gelände vor der Firma Schade auf der Eichhecke – also in unmittelbarer Nähe unseres heutigen Schützenhauses – feiern. Unser 75jähriges Jubiläum feierten wir in Verbindung mit dem Kreisschützenfest vier Tage lang in einem großen Festzelt mit einem großen Vergnügungspark auf dem Festplatz. Vom Festkommers über Senioren-Tanznachmittag bis hin zum Jubiläums- und Kreisschützenball – die Schützen wissen zu feiern. Und im Rahmenprogramm gab es Platzkonzerte, einen großen Schützenfestzug, Pokalschießen, Jugend-Disco und vieles mehr. Ein Fest, an das wir uns auch heute noch alle gern zurückerinnern. Helfer, die damals eine schlagkräftige Truppe aufgebaut hatten.

 

In 1986 konnten wir unseren 75. Geburtstag gebührend feiern. Das Jubiläumsjahr sah uns sportlich so erfolgreich wie kaum jemals zuvor und auch danach. Unser Verein betrieb in 1986 7 Schützenmannschaften, 2 Damenmannschaften, 2 Herren-Alt-Mannschaften, 2 Juniorenmannschaften und 2 Jugendmannschaften in der Disziplin Luftgewehr. Darüber hinaus starteten wir mit 2 Schützenmannschaften und 1 Jugendmannschaft in der Luftpistolenklasse. Und bei den Wettbewerben mit dem Kleinkaliber waren wir mit weiteren 2 Schützenmannschaften, 2 Juniorenmannschaften und 1 Jugendmannschaft vertreten. Insgesamt beherbergte unser Schützenverein damals etwa 50 aktive Schützinnen und Schützen. Im Jubiläumsjahr zählten wir 163 Mitglieder.